Eine Weltpremiere in Süßen zur Eröffnung des diesjährigen Stadtfestes: Die Süddeutschen Bläsersolisten PROFIVE und der KIKA-Moderator Juri Tetzlaff bezauberten mit ihrer Musik und einer lebendigen Erzählweise das junge Publikum in der Kunsthalle.

„Die kleine Meerjungfrau ist die jüngste und anmutigste der sechs Töchter des Meerkönigs. Sie hat, wie alle Meermenschen, keine Füße, sondern einen Fischschwanz. Erzählungen von der Oberfläche, z.B. dass die Blumen duften und die Fische, respektive Vögel wunderbar singen, wird ihre Sehnsucht nach der Menschenwelt immer größer. Mit fünfzehn darf sie in einer Nacht hinauf und da beobachtet sie ein Schiff mit feiernden Menschen. Am besten gefällt ihr der Prinz mit den dunklen Augen und den Locken. Als das Schiff wegen eines Sturmes sinkt, rettet sie den Prinzen.

Juri Tetzlaff gelang es einzigartig ohne Hilfsmittel, nur mit Stimme und Gestik, das Märchen auf die Bühne zu bringen und seine Zuhörer auf ganz besondere Weise mit einzubeziehen. Mal ist das Publikum der Sturm oder die Welle, mal feiern sie mit oder sind die Raketen beim Feuerwerk, die hoch in den Himmel zischen.

Tetzlaff bringt alle zum Mitmachen, mühelos und begeisternd, Jung und Alt fühlen sich animiert, seinen Anweisungen zu folgen.

Die Musik der PROFIVE tut ein Übriges, um die Atmosphäre im Saal mal mystisch, mal romantisch, mal aufwühlend zu gestalten. PROFIVE sind fünf Bläser, Stefan Albers, Flöte, Manfred Lindner, Klarinette, Jochen Müller-Brücken, Englisch Horn, Albrecht Holder, Fagott, und Mathias Stelzer, Horn, jeder ein Solist, beachtlich im Zusammenspiel, die mit ihrer einfühlsamen Spielweise begeistern und die Erzählung des Märchens unterstreichen, sodass ein wunderschönes Gemälde in den Köpfen der Zuschauer entsteht. Das Ganze ist eine Premiere, eine Weltpremiere, wie Juri Tetzlaff sagt. Jochen Müller-Brücken hat die Musik komponiert, lautmalerisch und romantisch, aber auch zupackend und bewegend, mit viel abwechslungsreichen Motiven und Tonsequenzen. Die Meerhexe soll einen Trunk brauen, der der Meerjungfrau Beine wachsen lässt. Falls der Prinz sich nicht in sie verliebt, wird sie zu Schaum auf dem Meer werden. Außerdem muss sie der Hexe ihre Stimme geben. Was zunächst nicht erfolgreich aussieht, nimmt doch ein gutes Ende, wie das im Märchen so üblich ist. In kaum einer Szene wird das Publikum nicht mit einbezogen. Das macht die Einzigartigkeit dieser Erstaufführung aus, sogar ein Geburtstagslied für den Prinzen studiert Tetzlaff mit seinem Publikum ein. So sind die vielen Kinder im Konzert auch in der Lage eine ganze Stunde ruhig und gespannt dem Geschehen auf der Bühne zu folgen.

Eine gelungene, wunderschöne Darbietung, so ganz anders als die sonst üblichen Eröffnungen von Stadtfesten, familiengerecht und besonders.

Großer, herzlicher Beifall am Ende des Abends in der Halle entließ die Musiker und den Erzähler.